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Nahrungsergänzungsmittel oder Lebensmittel

Gesunder Apfel

Die Liste der vermeintlich segensreichen chemischen Präparate reicht von Ascorbinsäure (Vitamin C) über Coenzym Q10, Vitamin D (Vitamin D soll den schlimmsten Virus killen) bis zu Folsäure. Sie finden im Internet von sogenannten Heilern über 170 Produkte, die blumig beworben werden. Frei nach dem Motto: «Mehr ist mehr», «Mehr ist gesünder» und «hohe Bioverfügbarkeit», wird alles isoliert, hochkonzentriert, auf Masse produziert und millionenfach (via Online-Händler) in Umlauf gebracht. Diese Produkte können jedoch schädlich sein, da synthetische Stoffe für uns fremd sind, keine echten Nährstoffe besitzen und unser Körper zur Verarbeitung dieser auf zusätzliche Vitalstoffe zurückgreifen muss, die ihm dann an einer anderen Stelle fehlen. Dieser induzierte Nährstoffmangel führt unweigerlich zu Störungen und Schädigungen (bspw.: zu viel Ascorbinsäure = Nierensteine).

Anders ist es bei echten Lebensmitteln wie Blattsalat: Dort sind primäre und sekundäre Nährstoffe in der Pflanzenmatrix eingebettet. Damit wird dem Körper statt der isolierten Folsäure, Folat zur Verfügung gestellt, das, ohne die Regelkreise zu stören, aufgenommen wird. Damit werden Zellteilung und -neubildung (inklusive Blutbildung, für die Blutbildung ist frisches Obst auch sehr wichtig) schonend begleitet und die Müdigkeit und Erschöpfung, z.B. bei schwangeren Frauen abgebaut. Gleichzeitig unterstützt Folat (nichts als Nahrungsergönzung, sondern frisch) auch die Gewebebildung des heranwachsenden Menschenkindes und beugt so, zusammen mit Vitamin B12, Zink und Cholin, der Bildung von Neuralrohrdefekten vor.

Cholin ist für das Wachstum und die Entwicklung kindlicher Organe, besonders des Gehirns, der Niere und der Förderung des Homocysteinabbaus essentiell und auch jenseits der Schwangerschaft ein lebensnotwendiger Strukturbaustein. Kein Wunder, dass auch in diesem Fall Scharlatane nicht weit sind, die künstliche Cholinpräparate verkaufen zu wollen. Besonders infam: Diese unphysiologischen Cholinsalze begünstigen eine erhöhte Bildung von Trimethylamin und dessen Oxidation (TMAO), die Folge können Leberschäden und sogar kardiovaskuläre Erkrankungen sein.

Wer bei normalem Bedarf auf Blattgemüse zurückgreift, ist in ausreichender Menge mit Cholin, Zink und Folat versorgt.

Quelle: https://www.pandalis.de/aktuell/detail/die-regelkreise-achten/