Bei einem verstopften Tränenkanal ist der Tränenweg, über den die Tränenflüssigkeit abfliesst, verstopft. Dadurch beginnt das Auge vermehrt zu tränen. Dies kommt häufig bei Babys vor (z.B. durch eine angeborene Fehlbildung). Aber auch Erwachsene sind davon betroffen (z.B. durch Infektionen, Verletzungen und vor allem durch einen verschleimten Körper).
Das dünne Häutchen, das während der Schwangerschaft den Übergang von den Tränenwegen zur Nase des Kindes verschliesst nennt sich Hasner-Membran. Es bildet sich in der Regel kurz vor oder kurz nach der Geburt von selbst zurück.
Bei fünf bis sieben Prozent aller Neugeborenen öffnet sich die Membran des Tränenkanals nach der Geburt nicht von alleine, der Tränen-Nasen-Gang bleibt verschlossen oder stark verengt. Dadurch können die Tränen nicht über die Nase abfliessen, stauen sich zurück und laufen schliesslich über die Lidkante.
Bakterielle Infektionen oder Entzündungen der Nase, der Augen oder der Tränenkanäle selbst führen manchmal dazu, dass der Tränen-Nasen-Gang zuschwillt und den Abfluss der Tränenflüssigkeit blockiert.
Tumore, andere krankhafte Wucherungen, kleinste Steinchen und Nanopartikel, die in das Auge gelangen, verstopfen oder verlegen unter Umständen ebenso die Tränenkanäle.
Bei vielen Menschen, die stark verschleimt sind, kann der Kanal ebenfalls verstopfen, resp. der Schleim (Schleimwasser) läuft direkt aus den Augen. In der Nacht können dadurch Augen verkleben.
Eine Behandlung hängt davon ab, was die Blockade im Tränenkanal verursacht. Augenärzte empfehlen, den verstopften Tränenkanal zunächst ohne grosse Eingriffe und möglichst schonend zu behandeln. Bringt dies nicht den gewünschten Erfolg, ist meist eine Operation notwendig. Wenn Sie den Körper entschleimen, löst sich das Problem meistens auf. Bei Babys sollte man abwarten, um zu schauen wie sich das mit dem dünnen Häutchen enwickelt. Es kann sich selber auflösen.