Zum Inhalt springen

Der Einsatz von Antibiotika im Kindesalter steht im Zusammenhang mit frühem Darmkrebs

Eine im International Journal of Cancer veröffentlichte Studie brachte einen wiederholten oder längeren Einsatz von Antibiotika im Kindes- und Jugendalter mit einem höheren Risiko für die Entwicklung von Darmkrebs und Polypen vor dem 50. Lebensjahr in Verbindung. Der Effekt war bei Personen mit einer häufigen FUT2-Genveränderung am ausgeprägtesten.

Antibiotika werden übermässig häufig eingesetzt, nicht nur bei Kindern, sondern in der gesamten Bevölkerung. Oftmals kann ein Arztbesuch wegen Nebenhöhlen- oder Zahnproblemen zu einer unnötigen Verschreibung von Antibiotika führen, selbst wenn die Fälle von Nebenhöhlenentzündung überwiegend viral sind. Während Antibiotika lebensrettend waren, werden Sie heute bei jedem Wehwehchen verschrieben.

Was heisst Antibiotika? GEGEN DAS LEBEN!

Antibiotika zerstören wahllos die nützlichen Bakterien in Ihrem Darm- u.a. Mikrobiom, was für die Hypothese dieser Studie von zentraler Bedeutung ist. Wiederholte Antibiotikakuren im Kindesalter können die guten Bakterien vernichten und so ein günstiges Umfeld für die dauerhafte Ansiedlung schädlicher Bakterien schaffen. Diese Veränderung des Darmmikrobioms wird mit Erkrankungen wie Depressionen, Angstzuständen, Reizdarmsyndrom und Fettleibigkeit in Verbindung gebracht. Noch besorgniserregender ist, dass es möglicherweise auch eine Rolle bei der frühen Entstehung von Darmkrebs spielt.